Die 22 Objekte des UNESCO-Welterbes
Augsburger Wassermanagement-Systems

1

Hochablass (Lechwehr)

Der Hochablass steht seit dem (späten) Mittelalter für den Beginn der Augsburger Wasserkraftnutzung. An dieser Wehranlage wird das Wasser für die meisten Kanäle der Stadt abgezweigt. Die heutige Anlage stammt bis auf wenige erneuerte technische Teile von 1911/12.

Weitere Informationen
2

Lechkanäle

Seit dem Mittelalter liefern die Kanäle Brauchwasser und Energie. Erstmals erwähnt sind sie im Stadtrecht von 1276. Sie waren unverzichtbar für die Wasserversorgung der vielen Handwerksbetriebe, die mit Mühlrädern ihre Maschinen antrieben, und später für die Fabriken und die Stromerzeugung.

Weitere Informationen
3

Galgenablass (Düker)

Der Galgenablass ist die wichtigste Wasserkreuzung des Stadtwaldes. Durch diesen Düker werden Quell- und Lechwasser (= Trink- und Brauchwasser) getrennt gehalten. Bis heute wird hier diese Augsburger Errungenschaft anschaulich gemacht.

Weitere Informationen
4

Wasserwerk am Roten Tor

Das Ensemble mit seinen drei Wassertürmen war von elementarer Wichtigkeit für die Wasserversorgung Augsburgs. Seit dem 15. Jahrhundert versorgte es die Stadt mit Trinkwasser. Seine Pumpsysteme wurden über die Jahrhunderte immer weiter verbessert und waren in ganz Europa bewunderte technische Meisterleistungen.

Weitere Informationen
5

Unteres Brunnenwerk

Das Untere Brunnenwerk aus dem frühen 16. Jahrhundert ist das zweitgrößte und zweitälteste Trinkwasserwerk Augsburgs. Es besteht aus dem Unteren Brunnenturm, dem Pumpenhaus und einer Wasserkreuzung, in der heute der Innere Stadtgraben über den Stadtbach geführt wird.

Weitere Informationen
6

Brunnenwerk am Vogeltor

Ein weiteres Brunnenwerk wurde ab 1538 an der Stadtmauer beim Vogeltor errichtet. Es diente vor allem der Versorgung des Lechviertels mit Trinkwasser. In den 1770er Jahren wurde ein naher Wehrturm zum Brunnenturm umfunktioniert, was das Werk vergrößerte und leistungsfähiger machte.

Weitere Informationen
7

Augustusbrunnen

Die drei monumentalen Brunnen mit Bronzefiguren sind der künstlerische Höhepunkt des Wassersystems. Den ersten schuf Hubert Gerhard bis 1594. In der Mitte steht der Stadtgründer Augustus als Friedenskaiser, die vier Flussgötter symbolisieren die Hauptgewässer Augsburgs: Lech, Wertach und Singold sowie den künstlich für Trinkwasser angelegten Brunnenbach.

Weitere Informationen
8

Merkurbrunnen

Der Brunnen wurde um 1599 durch den europaweit bedeutsamen Bildhauer Adriaen de Vries geplant. Die Bronzegruppe auf dem Pfeiler im Becken stellt Merkur und zu dessen Füßen Amor dar, der dem Gott des Handels die Sandalen löst. Dies versinnbildlicht den Wunsch und die Gewissheit, dass Merkur in Augsburg bleibt und den blühenden Handel und damit den Wohlstand in der Stadt hält.

Weitere Informationen
9

Herkulesbrunnen

Der Herkulesbrunnen wurde 1602 fertiggestellt. Die Gussformen stammen ebenfalls von Adriaen de Vries. Zusammen mit dem Merkurbrunnen zählt er zu den größten Werken, die der Künstler je geschaffen hat. Der Held Herkules kämpft gegen die Hydra, einem vielköpfigen Wasserungeheuer. Am Brunnenpfeiler tummeln sich Najaden, Tritonen und Gänsewürger.

Weitere Informationen
10

Stadtmetzg

Das Gebäude wurde 1609 von Elias Holl errichtet und diente als städtische Fleischerei. Das Besondere war die innovative Verwendung von Kanalwasser: Der Vordere Lech wurde durch den Keller der Stadtmetzg geleitet, um dadurch das Fleisch zu kühlen und die Abfälle zu entsorgen.

Weitere Informationen
11

Wasserwerk am Hochablass

Mit dem neuen Wasserwerk begann 1879 in Augsburg die moderne Wasserversorgung. Grundwasser ersetzte Quellwasser, Druckkessel lösten erstmals die alten Wassertürme ab. Das stellte neue hygienische und technische Standards für die Trinkwasserversorgung einer Großstadt auf.

Weitere Informationen
12

Kraftwerk am Stadtbach

Die ersten Augsburger Kraftwerke setzten im Transmissionsbetrieb die Maschinen von Fabriken direkt in Gang. Das Kraftwerk am Stadtbach diente seit 1875 der Baumwollspinnerei, der damals größten Spinnerei im Deutschen Kaiserreich.

Weitere Informationen
13

Kraftwerk am Fabrikkanal

Das Kraftwerk wurde 1885 von der Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen in Betrieb genommen. Der aus der Wertach gespeiste Fabrikkanal wurde eigens dafür angelegt. 1907 baute man neue Turbinen ein. Bis heute ist das Werk in Betrieb.

Weitere Informationen
14

Kraftwerk an der Singold

Das kleine Kraftwerk ist seit 1887 in Betrieb. Es wurde zunächst für den Transmissionsantrieb der Zwirnerei und Nähfadenfabrik Göggingen gebaut, erzeugte später aber, wie die beiden anderen frühen Werke, den Strom für die Fabrik.

Weitere Informationen
15

Kraftwerk an der Wolfzahnau

Das Kraftwerk ist ein eindrucksvoller Bau quer über einen Kanal kurz vor dem Zusammenfluss von Lech und Wertach. Es war 1900 das erste, das zur Stromerzeugung für die Baumwollspinnerei und nicht mehr für den direkten Antrieb gebaut wurde. Seine technische Ausstattung war zuvor auf der Pariser Weltausstellung gezeigt worden.

Weitere Informationen
16

Kraftwerk Gersthofen

Das erste von drei Wasserkraftwerken am neu angelegten Lechkanal – ein schlossartiges Gebäude in barocken Formen – ging 1901 in Betrieb. Es war nicht mehr nur mit einer Fabrik verbunden, sondern markierte den Beginn der flächendeckenden Stromversorgung in Bayerisch-Schwaben.

Weitere Informationen
17

Kraftwerk am Senkelbach

Das Kraftwerk von 1904 am ältesten Kanal der Wertach versorgte zunächst eine Maschinenfabrik. Später diente es der allgemeinen Stromversorgung. Mit moderner Turbine arbeitet es bis heute. Der Maschinensatz von 1923 ist erhalten und zeitweise in Betrieb.

Weitere Informationen
18

Kraftwerk Langweid

Dieses zweite Kraftwerk am Lechkanal wurde in ähnlich aufwendigen Formen wie das Werk in Gersthofen errichtet. Seit 1907 produziert es Strom, zunächst für eine Fabrik, dann für die allgemeine Versorgung. Heute befindet sich hier das Lechmuseum Bayern, das den Fluss, aber auch eindrucksvolle Technik präsentiert.

Weitere Informationen
19

Kraftwerk am Wertachkanal

Das Kraftwerk errichtete man bis 1921 am damals neuen Wertachkanal, der die Hochwassergefahr eindämmen, aber auch zur Energiegewinnung dienen sollte. Zweck des Kraftwerks war ursprünglich Strom für die Augsburger Straßenbahnen zu erzeugen.

Weitere Informationen
20

Kraftwerk am Proviantbach

Das 1923 in Betrieb genommene Kraftwerk gehörte wie jene am Stadtbach und an der Wolfzahnau zunächst zur Baumwollspinnerei. Ein erstes Kraftwerk hatte sich an seiner Stelle schon 1858 befunden. Im Neubau, im nüchternen Stil der Industriearchitektur dieser Zeit, sind noch die Turbine und der Generator aus den frühen 1920ern zu finden.

Weitere Informationen
21

Kraftwerk Meitingen

Das Kraftwerk ist das dritte am Lechkanal und das am weitesten von Augsburg entfernte. Zunächst diente es der Industrie, dann der Stromerzeugung für die Region. In diesem Kraftwerk ist die gesamte originale technische Ausstattung von 1922 erhalten und noch immer in Betrieb.

Weitere Informationen
22

Kanustrecke (Eiskanal)

Für die Olympischen Spiele 1972 wurde der historische Eiskanal zur weltweit ersten künstlichen Wildwasser-Kanustrecke ausgebaut. So gehört zur jahrhundertelangen Kontinuität des Augsburger Wassersystems auch der moderne Sport. Die Strecke wird noch heute für internationale Wettbewerbe genutzt.

Weitere Informationen