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Kraftwerk am Senkelbach

Das Kraftwerk von 1904 am ältesten Kanal der Wertach versorgte zunächst eine Maschinenfabrik. Später diente es der allgemeinen Stromversorgung. Mit moderner Turbine arbeitet es bis heute. Der Maschinensatz von 1923 ist erhalten und zeitweise in Betrieb.

Baugeschichte und Beschreibung
  • Wasserkraftwerksbau, bis heute in Betrieb, am Senkelbach auf dem Gelände der Firma Riedinger
  • Augsburg, Rechts der Wertach; Riedingerstraße 26G
  • Errichtung und Betriebsbeginn bis 1865
  • Korrektur des Senkelbachverlaufs 1890
  • Ersatz der hölzernen Kanalwandungen durch Beton 1920
  • Anbau an das Kraftwerk 1923
  • Beschädigung durch Fliegerbombe 1940
  • Wiederaufbau 1945
  • zweigeschossiger Massivbau mit Satteldach über rechteckigem Grundriss
  • verputzte Fassade
  • rechteckige Stahlsprossenfenster auf der Nordseite
  • Segmentbogenfenster auf der Südseite
  • um ein Geschoss nach unten versetzter Anbau mit Maschinenraum von 1923
  • westlich angebautes Wärterwohnhaus
Schwungradgenerator im Kraftwerk am Senkelbach
Im Kraftwerk am Senkelbach
Nordfassade des Kraftwerks am Senkelbach
Im Kraftwerk am Senkelbach
Verwendung und Zweck
  • Senkelbach gilt (1900m Länge) als ältester Wertachkanal, ab 1588 belegt
  • heutiger Verlauf um 1904 erreicht
  • Betonierung der historischen Holzwandungen 1920
  • Bombardierung von 1940 galt benachbarten Messerschmittwerken, Kraftwerkswärter als erstes Augsburger Opfer des Luftkrieges
  • Maschinensätze von 1923 überstanden Krieg unbeschadet
  • zwei Einläufe und mittig geführter Schusskanal
  • Fallhöhe ca. 6,2m, 18 Kubikmeter pro Sekunde
  • technische Ausstattung:
    • eine Francis-Turbine von 1923
    • ein AEG-Generator von 1923
    • eine Kaplan-Turbine mit vertikaler Welle
    • ein Kössler-Generator von 2007
  • angeschlossene, kleine Erholungslandschaft
  • Kraftwerk als Objekt des UNESCO-Welterbes steht für:
    • Weiterentwicklung vom kleingewerblichen bis zum industriellen Maßstab
    • Weiterentwicklung vom einfachen Wasserrad zur hocheffektiven Turbine
    • frühe Ablösung der mechanischen Übertragungen der Wasserkräfte in der Region durch die Elektrifizierung
    • frühe Ablösung der ortsnahen Wasserkraftnutzung und Elektrizitätserzeugung durch dezentrale Laufwasserkraftwerke
    • Nutzung regenerativer Energien kommt Umwelt zugute
    • „Augsburger Tradition“ der Nachhaltigkeit als globales Vorbild
Authentizität und Alleinstellungsmerkmale
  • ein Maschinensatz 2007 durch moderne Turbine samt Generator ersetzt
  • zweiter Maschinensatz von 1923 noch erhalten, zeitweise in Betrieb
  • Vermittlung der technischen Entwicklung an einem sehr gut erhaltenen, beispielhaften Wasserkraftwerks