Water & Sound: Atlantic Exchange
Panel & Artist Talk zur Musik des Atlantiks und dem Black Atlantic
Die Synkopen des brasilianischen Bloco-Afro, die polyrhythmische Perkussion Ghanas, die strahlende Lebendigkeit des nigerianischen Afro-Beat und die schnellen, komplexen Improvisationen des New Yorker Bebop verbinden Zuhörende und Spielende auf eine Weise, die Zeit, Raum und den atlantischen Ozean überspannen. Gespeist von der Interaktion zwischen den Kontinenten Afrikas, Europas und Amerikas, ist die Musik des atlantischen Raums in seiner Vielfalt und globalen Bedeutung stets auch geprägt von der geteilten Erfahrung einer gemeinsamen, oft leidvollen Geschichte.
Im Gespräch mit Mascha Salgado de Matos (Akademie der Bildenden Kunst München) geht die Kulturhistorikerin Rachel Gillett (Utrecht University) der Frage nach, welche Rolle Klang bei der Ideengestaltung von Paul Gilroy’s »Black Atlantic« als historischen Raum spielt. Wie nutzen Kreative Musik, Kunst und Narrative, um intellektuelle, politische, antikoloniale und emanzipatorische Forderungen zu stellen? Ergänzt wird diese Frage durch die Perspektive der Musikerin und Aktivistin Kokonelle, ihren biografischen Erfahrungen zwischen dem Kongo und Deutschland, sowie ihre Rap-Musik als Form des Aktivismus zu Themen des Empowerments und Antirassismus.
Der zweite Teil des Panels ergründet mit den Musikerinnen Diana Sanmiguel and Giovanna Mogollón die Vielfalt der kolumbianischen Musik mit ihren indigenen, afrikanischen und spanischen Elementen. Zuhause im Schmelztiegel Bogotá sind sie auf Recherchereisen den »Liedern des Flusses und des Meeres« vom Landesinneren zur Küste gefolgt und spüren im Rahmen ihrer Musikprojekte den traditionellen afro-kolumbianische Rhythmen wie Cumbia, Clupa and Mapalé nach.