
Water & Sound Festival - Rückblick
Mit dem umjubelten Konzert der kurdischen Sängerin Aynur zusammen mit dem Ensemble der Augsburger Philharmoniker auf der Freilichtbühne kam Water & Sound 2023 zum krönenden Abschluss. Vom 27.7. bis zum 6.8.23 stand der Mittelmeerraum als spannungsreicher musikalischer Schmelztiegel im Fokus. Trotz zwischendurch ungemütlichen Wetters blieben die meisten Konzerte trocken und zahlreiche Besucher*innen feierten am ersten Wochenende im Annahof und auf dem Rathausplatz die cosmopolitischen Klänge globaler Musik: tief beeindruckend die okzitanischen Gesänge der französischen Gruppe San Salvador, mitreißend die psychedelisch urbanen Fusion-Sounds von Bab L’Bluz (Marokko, Frankreich)und Al-Qasar (Frankreich). Der Wasservogel zog in einer neuen farbenfrohen Erscheinung entlang der Augsburger Wasserwege in die Innenstadt und bekam noch Gesellschaft in Form einer Kreation des Kinact Collectives. Die Produktion mit Maria Mazzotta(Italien) offenbarte im Zusammenspiel mit der eigens für das Festival gegründeten Band The Waterbirds Nuancen zwischen traditioneller Tarantella Musik, Indie und Jazz. So schrieb die Augsburger Allgemeine: “Mazzottas gesungene Klage über die Toten, die verzweifelt Mittelmeerüberfahrten auf überfüllten Schlauchbooten fordern, ist beklemmend, ihre Hymnen auf Freundschaft und Liebe sind wunderschön. Melancholie und Ausgelassenheit gehen Hand in Hand. Dieser Auftritt ist wie die Blaupause dieses Festivals – Menschen mit allen nur vorstellbaren kulturellen Hintergründen finden vor, neben und auf der Bühne zueinander und feiern ein Fest, bei dem aus Unterschiedlichem etwas Gemeinsames entsteht. Und bei dem alles zählt, nur eines nicht: nämlich das, was auf der Vorderseite des Reisepasses eingeprägt ist." Zeitgleich auf dem Rathausplatz sprühte der spektakulär ungewöhnliche Sound von Ag Dan Gwang Chil aus Südkorea nur so vor Freude und Dynamik.
Das Konzept des künstlerischen Leiters Girisha Fernando sah auch 2023 wieder ein Rahmenprogramm in Kooperation mit dem Welterbe-Büro und weiteren Akteuren wie der Universität Augsburg und der tba21 Academy vor. Im Rahmen von inspirierenden Panels wurden Themen wie Wasserethik, odysseische Irrfahrten von Schiffen mit Sondermüll, die schützenswerte Relevanz der Meere und die Verwandtschaften der Musiken Südeuropas und Nordafrikas erörtert. Hierbei wurde nochmal die Rolle des Mittelmeers als “Connector" der Kulturen verdeutlicht, als Ort des Dialogs, der Begegnung und des kulturellen Austauschs - gleichzeitig jedoch eine Konfliktzone und eine harte politische Grenze. Auch inspiriert von Themen rund um die Ökologie des Mittelmeerraums sind Bilder der französischen Künstlerin Gala Vanson, die erstmals im Leerstand des max neu(n) zu sehen waren.
Am letzten Wochenende zeigten die Gruppen Monsieur Doumani (Zypern) und Fanfara Station (Italien / Tunesien / Kanada) am Kuhsee – direkt am Wasser und in unmittelbarer Nähe dreier Welterbe Objekte - weitere Facetten kontemporärer Mittelmeermusik und wurden ausgelassen dafür gefeiert.
weitere Infos:www.waterandsound.de



